Zusammenfassung des Konsensusstatement „Demenz“ der Österreichischen Alzheimer Gesellschaft und Österreichischen Alzheimer Liga Folgenden Personen (alphabetische Nennung) erstellten dieses Statement: C.Alf; C.Bancher, T.Benke, K.Berek, G.Bertha, T.Bodner, A.Croy, P.Dal- Bianco, F.Fazekas, P.Fischer, G.Fruhwürth, G.Gatterer, H.Hinterhuber, D.Imarhiagbe, M.Krautgartner, A.Jaksch, K.Jellinger, M.Kalousek, G.Ladurner, F.Leblhuber, A.Lechner, A.Lingg, J.Marksteiner, T. Nakajima, G.Psota, M.Rainer, G.Ransmayr, F.Reisecker, E.Rumpl, R.Schmidt, T.Walch, A.Walter, J.Wancata Jedes Konsensusstatement wird nach wissenschaftlichem Evidenzgrad und klinischer Empfehlung der Konsensuskonferenz bewertet. Erster Teil des Ausdruckes in Klammer ist wissenschaftlicher Evidenzgrad, zweiter Teil ist klinischer Empfehlungsgrad. Die Beurteilungskriterien sind dem Anhang zu entnehmen A. Epidemiologie
Im Jahr 2000 litten in Österreich etwa 90500 Personen unter einer dementiellen Erkrankung.
Bis zum Jahr 2050 wird diese Zahl auf etwa 233800 angestiegen sein. Die jährlichen
Neuerkrankungen werden von 23600 im Jahr 2000 auf 59500 im Jahr 2050 ansteigen. Der
überwiegende Teil der Kosten für die Versorgung und Behandlung fällt nicht
bei der öffentlichen Hand, sondern bei den pflegenden Familienangehörigen an. B.Diagnostik
Die Diagnostik bei Demenzerkrankungen basiert auf klinischen Befunden und
Zusatzuntersuchungen. Sie sollte so früh wie möglich im Demenzverlauf erfolgen, da ein
früher Therapiebeginn die Prognose verbessern kann (A). Obligatorische diagnostische Schritte (I,A) Optionale diagnostische Schritte (I,C)
Autosomal dominante Mutationen3 CADASIL
Tau-Protein, Phopho-Tau-Protein Amyloid ß42 Peptid
Komplettes Blutbild Elektrolyte (Na+,K,Cl,Phosphat)
C. Therapie der Demenzen C1.Medikamentöse Therapie kognitiver Symptome C1.1. Alzheimer Krankheit C1.1.1. Leichte bis mittelschwere Alzheimerdemenz (Richtwert MMSE 11-26)
Donepezil (Tagesdosis: 5-10mg), Galantamin (Tagesdosis: 16-24 mg) und Rivastigmin
(Tagesdosis: 6-12 mg/d) zeigen eine günstige Beeinflussung kognitiver Funktionen, der
Alltagsaktivitäten und des globalen klinischen Eindruckes (1a). Die Behandlungseffekte sind
Cholinesterasehemmer sind als Mittel der ersten Wahl in der Behandlung leichter und
mittelschwerer Alzheimerdemenz zu empfehlen (A).
Cholinesterasehemmer sind als Langzeittherapie einzusetzen (A). Therapieunterbrechungen sollen vermieden werden (A). Ein Absetzen der Therapie mit Cholinesterasehemmern bei einem MMSE <=10
Cholinesterasehemmer haben unterschiedliche pharmakologische Eigenschaften.
Der Versuch eines Präparatwechsel bei Unverträglichkeit wird empfohlen (A), bei
mangelnder Wirksamkeit ist er möglich (C).
Ein Wechsel auf andere Antidementiva als Cholinesterasehemmer ist ebenso möglich
Ein unbekannter Teil der Alzheimerpatienten einer plazebokontrollierten Memantinstudie
(MMSE Bereich 3-14) und einer rezenten Studie zur Kombination von Donepezil plus
Memantin ( MMSE Bereich 5-14) hatte auch mittelschwere Alzheimer Demenz (MMSE
Richtwert 11-14). Die erste Studie (MMSE 3-14) zeigte signifikante positive Effekte von
Memantin verglichen mit Plazebo (1b). Die zweite Studie (MMSE 5-14) ergab signifikant
bessere Wirksamkeit der Kombination von Memantin 20mg/dl plus Donepezil verglichen mit
Donepezil plus Plazebo (1b). In beiden Studien erfolgte die Beurteilung hinsichtlich des
globalen klinischen Eindrucks, der Alltagsaktivitäten und neuropsychologischer und
Memantin ist bei mittelschwerer Alzheimerdemenz (MMSE Richtwert 11-14) Mittel
der 2.Wahl. Der Einsatz wird bei Unverträglichkeit oder Unwirksamkeit von
Kombinationstherapie von Cholinesterasehemmern plus Memantin ist wegen der
gegenüber Monotherapie überlegenen Wirksamkeit im mittelschweren und schweren
Bereich der Alzheimerdemenz zu empfehlen (B)
C.1.1.2. Schwere Alzheimerdemenz (Richtwert MMSE 3-10)
Die Wirksamkeit von Memantin in der schweren AD ist durch zwei Studien belegt. Dieser
signifikante Wirksamkeitsnachweis in der Memantingruppen gegenüber den Plazebogruppen
bezieht sich auf Alltagsaktivitäten, globalen klinischen Eindruck und kognitive Fähigkeiten
(1a). Die Effekte sind alltagsrelevant.
Memantin ist in der Behandlung der schweren Alzheimerdemenz als Mittel erster
Für die schwere Alzheimerkrankheit liegt eine kontrollierte Studie zu Donepezil vor. Sie
ergab signifikant bessere Ergebnisse verglichen mit Plazebo hinsichtlich des globalen
klinischen Eindruckes, von Alltagsaktivitäten und Kognition. (1b). Die Effekte sind
Donepezil ist als Mittel der 2.Wahl bei Patienten mit schwerer Demenz zu empfehlen
In einer rezenten Studie wurde gezeigt, dass bei Patienten mit mittelschwerer und schwerer
Alzheimerdemenz die kombinierte Therapie von Donepezil und Memantin einer
Monotherapie mit Donepezil überlegen ist (1b).
Die Kombinationstherapie von Memantin und Cholinesterasehemmern ist bei
Patienten mit schwerer oder mittelschwerer Alzheimerdemenz (MMSE Richtwert 5-
1.1.3.Weitere Antidementiva
Eingegangen wird nur auf die in Österreich derzeit verfügbaren Substanzen in alphabetischer
Cerebrolysin
Intravenöse Applikation von Cerebrolysin zeigte in einzelnen Studien mit kleinen Fallzahlen,
die ansonsten den heutigen Anforderungen an das Studiendesign entsprachen im Vergleich zu
Plazebo Verbesserungen in einzelnen neuropsychologischen Tests, verbesserte globale
Funktion und verbesserte Alltagsfunktion (Ia).
Cerebrolysin kann bei Unverträglichkeit oder Verdacht auf Unwirksamkeit bei
leichten Fällen nach dem Versuch eines Wechsels zwischen den einzelnen
Cholinesterasehemmern als Mittel der 2.Wahl und bei mittelschweren Fällen als Mittel
Ginkgo biloba
In einer kontrollierten den derzeitigen wissenschaftlichen Anforderungen standhaltenden
Studie wurde in einer gemischten Population von Alzheimerpatienten und Patienten mit
vaskulärer Demenz, aber auch in den Subgruppenanalysen der inkludierten
Alzheimerpatienten eine Wirksamkeit von Ginkgo biloba hinsichtlich neuropsychologischer
Funktionen und anderer klinischer Aspekte beschrieben. Die Effekte waren bezüglich des
globalen klinischen Eindruckes nicht signifikant.
Eine Meta-Analyse im Rahmen eines Cochrane Reviews beschreibt ebenfalls Wirksamkeit auf
kognitive Funktionen von Ginkgo biloba gegenüber Plazebo (Ia).
Gingko biloba kann bei Unverträglichkeit oder Verdacht auf Unwirksamkeit bei
leichten Fällen nach dem Versuch eines Wechsels zwischen den einzelnen
Cholinesterasehemmern als Mittel der 2.Wahl und bei mittelschweren Fällen als Mittel
Hydergin, Nicergolin, Piracetam und Pyritinol
Die Anwendung diese Substanzen bei Alzheimerpatienten kann derzeit nicht
Selegilin und Vitamin E
Eine allgemeine Empfehlung kann für Vitamin E und Selegilin nicht ausgesprochen
Nahrungsergängzungmittel
Weder für Lecithin noch für NADH gibt es Evidenz einer klinischen Wirksamkeit. Die
Östrogene, nicht steroidale Antirheumatika, Statine
Östrogene, nicht steroidale Antirheumatika oder Statine können derzeit weder zur
Prävention noch zur Behandlung der AD empfohlen werden (D). C1.2.Vaskuläre Demenzen C1.2.1.Risikofaktoren und Sekundärprävention
Sekundärprävention von Schlaganfällen wird empfohlen, da die Rezidivrate
neuerlicher Insulte reduziert wird (A,1a).
Im folgenden werden die in Österreich im Handel befindlichen Substanzen im
Indikationsgebiet „Vaskuläre Demenz“ in alphabetischer Reihenfolge aufgelistet und
C1.2.2. Cholinesterasehemmer
Donepezil verbessert die Kognition und globale Funktion von Patienten mit wahrscheinlicher
oder möglicher vaskulärer Demenz e (1a). Für Galantamin besteht ein Wirksamkeitsnachweis
bei Alzheimerpatienten mit möglicher vaskulärer Demenz und zerebrovaskulären
Donepezil ist bei vaskulären Demenzen als Mittel der 1.Wahl neben
Galantamin ist bei Mischformen der Demenz effektiv und kann empfohlen werden (B)
C1.2.3.Gingko biloba
Es liegen kontrollierte Studien an gemischten Patientenkollektiven vor, die positive Effekte
von Gingko biloba in Teilaspekten kognitiver Funktion aufzeigen. Signifikante Effekte auf
globale kognitive Funktion wird nicht nachgewiesen (1b).
Der Einsatz von Gingko biloba kann einige kognitive Funktionen verbessern und ist
bei Unwirksamkeit bzw. Unverträglichkeit von Cholinesterasehemmern und in
weiterer Folge Memantin in Erwägung zu ziehen (B)
C1.2.4.Hydergin
Der Einsatz von Hydergin ist bei Unwirksamkeit oder Unverträglichkeit von
Cholinesterasehemmern und in weiterer Folge Memantin in Einzelfällen in Erwägung
C1.2.5.Memantin
Memantin wurde in zwei großen, den derzeitigen Anforderungen wissenschaftlicher Prüfung
entsprechenden Studien bei Patienten vaskulärer Demenz geprüft und zeigte Verbesserungen
der kognitiven Leistung der Patienten gegenüber Plazebo, ohne dass ein signifikanter Effekt
auf den klinischen Gesamteindruck nachgewiesen wurde (1a).
Memantin ist bei vaskulärer Demenz als Mittel zweiter Wahl neben
C1.2.6.Pentoxifylline, Piracetam, Naftidrophoryl, Nimodipin
Der Einsatz dieser Substanzen ist bei Unwirksamkeit von Cholinesterasehemmern und
in weiterer Folge Memantine in Einzelfällen in Erwägung zu ziehen (C)
C1.3.Demenz mit Lewy Körperchen
Rivastigmin ist bei Lewy Body Demenz zu empfehlen (A) Donepezil kann mit niedrigerer Zuverlässigkeit als Rivastigmin empfohlen werden (C)
C1.4.Frontotemporale Degenerationen
Cholinesterasehemmer sind bei frontotemporalen Demenzen nicht zu empfehlen (D). Antidepressiva, insbesondere Serotoninwiederaufnahmehemmer können günstige
Wirkungen auf die affektiven Symptome dieser Demenzformen haben (3) und werden
C2.Medikamentöse Therapie nicht-kognitiver Symptome
Die Behandlung nicht-kognitiver Symptomatik durch Psychopharmaka ist nur dann
indiziert, wenn andere Maßnahmen nicht zum Ziel geführt haben (A).
C2.1.Psychopharmaka bei leichter und mittelschwerer Demenz verschiedener Ursache C2.1.1. Antipsychotika
Jede Antipsychotikatherapie bei dementen Patienten muss niederdosiert starten (A),
darf nur langsam erhöht werden (A,3) und muss initial wöchentlich, später monatlich
Risperidon ist in dieser Indikation in Österreich als einziges atypisches Antipsychotikum
zugelassen (1a). Dosisabhängig können extrapyramidal-motorische Nebenwirkungen auftreten
Risperidon ist als Antipsychotikum der 1.Wahl bei psychotischen Symptomen und
Verhaltensauffälligkeiten bei Demenzpatienten zu empfehlen (A)
Die Wirksamkeit von niedrig dosiertem Haloperidol und Thioridazin bei Alzheimer Demenz
oder vaskulärer Demenz ist belegt (1a). Schwerwiegende kardiale Nebenwirkungen und
einzelne Todesfälle sind beschrieben. Konventionelle Antipsychotika haben extrapyramidal-
motorische Nebenwirkungen und verschlechtern die Kognition (1b). Besonders niederpotente
Antipsychotika fördern die orthostatische Dysregulation (1b).
Der Einsatz konventioneller Antipsychotika als Mittel 2.Wahl nach modernen
Antipsychotika kann unter Berücksichtigung des Nebenwirkungsspektrums empfohlen
Auch Olanzapin verbessert psychotische Symptome und Verhaltensauffälligkeiten bei
Demenz (1a). Olanzapin ist in Österreich in dieser Indikation nicht zugelassen. Eine
Aussendung des Bundesministeriums für Gesundheit und Frauen (9.3.2004) warnt aufgrund
schwerwiegender Nebenwirkungen (zerebrovaskuläre Ereignisse) und erhöhter Mortalitätsrate
in dieser speziellen Indikation vor der Anwendung von Olanzapin.
Der Einsatz von Quetiapin, Ziprasidon und Clozapin ist unter Berücksichtigung der
präparatespezifischen Nebenwirkungen nur im Einzelfall zu erwägen (C)
Bei Demenz mit Lewy Köperchen sind Antipsychotika mit einer relativ geringeren
Blockade des Dopaminrezeptors (Quetiapin, Clozapin) wahrscheinlich von Vorteil
(geringe motorische Nebenwirkungsrate), können jedoch mangels kontrollierter
Untersuchungen derzeit nicht generell empfohlen werden (C).
Wegen der möglichen motorischen Nebenwirkungen sollte Risperidon bei Demenz
mit Lewy-Körperchen nur sehr niedrig dosiert werden (0.5mg/d) (B).
Cholinesterasehemmer sind in der Behandlung von Verhaltensauffälligkeiten und
psychotischen Symptomen wirksam (1b), reichen aber als Monotherapie oft nicht aus. Eine
Kombination mit Antipsychotika ist häufig erforderlich (A). C2.1.2.Antidepressiva
Symptome der Depression bei Demenz sprechen auf Serotonin Wiederaufnahme Hemmer an,
wie in kleinen aber kontrollierten Studien für Citalopram, Fluoxetin, Fluvoxamin, Sertralin
und Paroxetin untersucht wurde (2b). Paroxetin und Fluoxetin wurden nur in randomisierten
Studien gegen trizyklische Antidepressiva geprüft (2b). Bei den SSRIs Citalopram und
Sertralin gibt es kaum pharmakokinetische Interaktionen (1a). Von den klassischen
trizyklischen Antidepressiva ist nur Imipramin bei Alzheimer Krankheit randomisiert und
kontrolliert als antidepressiv wirksam beschrieben, kommt jedoch wegen der zentralen und
peripheren anticholinergen und Herz-Kreislauf-Nebenwirkungen nur als Medikament 3. Wahl
Der reversible MAO-A Hemmer Moclobemide ist bei dementen Patienten mit Depression
Bei dementen Patienten mit Depressionen sind Serotonin Wiederaufnahme Hemmer
oder Moclobemide als Mittel erster Wahl zu empfehlen (A) Eine Kombination von
Serotonin Wiederaufnahme Hemmern und Moclobemid kann schwere
Nebenwirkungen verursachen und ist daher nicht zu empfehlen.
Mirtazapin wurde in einer randomisierten Untersuchung an über 200 dementen und
depressiven Patienten mit Paroxetin verglichen (2b).
Mirtazapin kann bei dementen Patienten mit depressiven Symptomen empfohlen
Trazodon bessert den Schlaf dementer Patienten in niederer Dosis zwischen 50 bis
Venlafaxin, Milnacipran, Escitalopram, Tianeptin, und Reboxetin sollten nur bei
Unwirksamkeit von besser untersuchten Therapiemöglichkeiten in niederer Dosis
C2.1.3.Benzodiazepine
Bei Angst und Agitiertheit kann ein Therapieversuch mit einem Benzodiazepin
(Oxazepam, Lorazepam, Alprazolam) durchgeführt werden(3), wobei auf die
Nebenwirkungen (Muskelschwäche, Doppelbilder, Sturzneigung, Schläfrigkeit,
paradoxe Reaktion mit Verwirrtheit) mit häufig negativer Gefahren-Nutzen-Analyse
Benzodiazepine mit besonders hoher Gefahr der Substanzakkumulation (HWZ über 24
h und/oder aktive Metabolite) wie zum Beispiel Diazepam oder Flunitrazepam sollten
alten dementen Patienten nicht verordnet werden (D).
Als Schlafhilfe eignet sich bei Demenz jeder Schwere wegen der kurzen Wirkdauer
besonders Zolpidem (B) oder müssen die sedierenden Nebenwirkungen gewisser
Antidepressiva oder Neuroleptika, soferne diese indiziert sind, ausgenützt werden (A).
C2.2. Psychopharmaka bei schwerer Demenz verschiedener Ursache
Der Einsatz von Cholinesterasehemmern und/oder Memantin zur Therapie
psychotischer Symptome bei schwerer Demenz wird empfohlen (B)
Die Empfehlungen zum Einsatz von Antipsychotika sind ident jenen bei leichter und
Antiepileptika (Valproinsäure, Carbamazepin) und Benzodiazepine können bei
agitierten dementen Patienten eingesetzt werden sind aber nicht Mittel der 1.Wahl (B)
Benzodiazepine sollen in den Indikationen Halluzination oder Wahn nicht verabreicht
Die Serotonin Wiederaufnahme Hemmer und Trazodon können die Agitiertheit auch
Trazodon oder Zolpidem bessert den Schlaf auch schwer dementen Patienten (C).
C.3.Nicht-medikamentöse Interventionen und Therapieformen C3.1.Nicht medikamentöse Interventionen und Therapieverfahren
Diese Therapieformen sollen in Kombination mit medikamentöser Therapie angeboten
Kognitive Trainingsprogramme bei leichter und mittelschwerer Demenz können sich auf
Gedächtnis, Orientierung, Sprache und Alltagskompetenz positiv auswirken (B).
Psychomotorische Übungen unterstützen den Trainingseffekt (1b, A).
Verschiedene, nicht kognitive Verfahren, wie milieutherapeutische Maßnahmen,
Biographiearbeit, Musiktherapie, Kunsttherapie, Tierunterstützte Therapie und andere wirken
positiv auf die Befindlichkeit, die Stimmung und das Verhalten. Diese Effekte sind auch bei
C3.2.Pflege
Pflegerische Maßnahmen sind entsprechend dem Selbstfürsorgedefizit nach einer
entsprechenden Pflegeanamnese und Pflegeplanung durchzuführen. Aktivierende und
reaktivierende Maßnahmen, Validation und Biographiearbeit, sowie basale Stimulation sind
D. Betreuungs- und Versorgungsstrukturen
Ambulante, teilstationäre und stationäre Strukturen sollten einander ergänzen und vernetzt
angeboten werden. Grundsätzlich ist eine multiprofessionelle Abklärung und Hilfestellung zu
D.1. Ambulante Versorgung:
Der überwiegende Teil der dementen Patienten lebt zu Hause (70%) und wird dort betreut.
Das Verbleiben in der vertrauten Umgebung ist ein, den Krankheitsverlauf mitbestimmender
Faktor. Daher kommt den ambulanten Maßnahmen, besondere Bedeutung zu. D.2.Teilstationäre Betreuungsformen
Teilstationäre Betreuungsformen, wie Tagesstätten und Tageskliniken ergänzen das
D.3. Stationäre Betreuungsformen
Stationäre Versorgungsstrukturen sind für die Betreuung schwer dementer und
verhaltensauffälliger Patienten wesentlich. Hier ist ein spezialisiertes, differenziertes und
patientenorientiertes, multiprofessionelles Betreuungskonzept anzustreben
D.4. Allgemeine Aspekte der psychosozialen Betreuung
Wesentlicher Bestandteil aller psychosozialen Maßnahmen ist die Schulung und Betreuung
professioneller und nicht-professioneller Helfer (A). Dies erfordert eine gezielte Abstimmung
aller Maßnahmen (case management). Eine besondere Rolle kommt dem Hausarzt und den
E.Rechtliche und Finanzielle Aspekte
Angehörige von Demenzkranken stehen vor schwierigen rechtlichen und ethischen
Entscheidungen. Für den Bereich Demenz sind folgende gesetzliche Regelungen von
Suche durch Polizei bei Abgängigkeit (Sicherheitspolizeigesetz)Entzug des Führerscheins (Führerscheingesetz)Pensionsversicherung für pflegende Angehörige in der Sozialversicherung
Ausführliche Information kann bei der Selbsthilfegruppe „Alzheimer Angehörige Austria“,
Tel.:01 332 51 66, über die Homepage www.alzheimer-selbsthilfe.at, sowie beim Verein für
Klassifizierung von Evidenzlevels und Empfehlungsgraden
Evidenzgrad für diagnostische Tests Klasse I: Evidenz belegt durch eine prospektive Studie in einem breiten Spektrum von Patienten mit Demenz
unter Verwendung eines goldenen Standards zur Diagnosestellung. Test wurde geblindet evaluiert und
diagnostische Zuverlässigkeit wurde erhoben
Klasse II: Evidenz belegt durch eine prospektive Studie in einem breiten Spektrum von Demenzpatienten oder
durch eine retrospektive Studie unter Verwendung eines goldenen Standards zur Diagnosestellung. Ergebnisse
werden mit einer Kontrollpopulation verglichen. Der Test wurde geblindet evaluiert und die diagnostische
Zuverlässigkeit durch Case-Control Design erhoben. Klasse III: Evidenz belegt durch eine retrospektive Studie in einem enggefassten Spektrum von Patienten mit
Demenz oder Kontrollen bei geblindeter Evaluierung des diagnostischen Tests. Klasse IV: Jedes Design in dem der Test ungeblindet evaluiert wurde oder Expertenmeinung oder Fallstudien Evidenzgrad für therapeutische Interventionen 1a: Evidenz durch mehrere, randomisierte kontrollierte Studien und/oder Metaanalysen 1b: Evidenz durch eine randomisierte, kontrollierte Studie 2a: Evidenz durch zumindest eine methodisch einwandfreie, kontrollierte aber nicht randomisierte Studie 2b: Evidenz durch eine methodisch einwandfreie, quasi experimentelle Studie. Intervention außerhalb der
Kontrolle des Untersuchers (z.B. Anwendungsbeobachtung). 3: Evidenz durch methodisch einwandfreie, nicht experimentelle Beobachtungsstudien (z.B. Fallberichte, 4: Evidenz durch Expertenstatements Klinischer Empfehlungsgrad A: empfohlen mit überzeugender klinischer Zuverlässigkeit B: empfohlen mit mäßiger klinischer Zuverlässigkeit C: empfohlen auf Basis individueller Umstände D: kann klinisch aufgrund bestehender Datenlage nicht empfohlen werden
Suburban CEOs, business owners taking presidential sides By Anna Marie Kukec September 4, 2012 If the number of chief executive officers and business owners who contribute directly to the presidential races are any indication of a winner, GOP candidate Mitt Romney would grab the lead, at least in the Chicago suburbs. Romney’s list of contributors reads like a who’s who in local bus
COMISARÍA DE FAMILIALa COMISARÍA DE FAMILIA DEL MUNICIPIO DE FLORIÁN f ue creada mediante Acuerdo Nº 001 de f echa 16 de Enero de 2008, emanado del Honorable ConcejoMunicipal, dando cumplimiento a lo establecido en el Artículo 84 de la Ley 1098 de 2006(Código de la Inf ancia y la Adolescencia). Desde el día 3 de Junio de 2008, mediante Resolución Nº 104 se nombró en f orma prov isional a