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Krankenhauspharmazie AABG: Preisgünstige Therapie- alternativen nach § 115c SGB V Vergleichstabellen zu inhalierbaren Glucocorticoiden und inhalierbaren Beta2-Sympathomimetika im Gesamtkontext der Behandlung des Asthma bronchiale
Nils Keiner, Verena Handwerk und Dominic Fenske im Auftrag der AABG-Arbeits-gruppe ADKA e.V. Inhalierbare Glucocorticoide und inhalierbare Beta2-Sympathomimetika bilden die Grundpfeiler der modernen Asthmatherapie. Der vorliegende Artikel stellt die wesentlichen Eigenschaften beider Substanzgruppen in der Therapie des Asthma bronchiale dar und geht auf weitere Therapie- optionen ein. Als Entscheidungshilfe zu preisgünstigen Therapiealternativen im Sinne des § 115c SGB V wurden im Auftrag der AABG-Arbeitsgruppe des Bundesverbandes Deutscher Krankenhausapotheker (ADKA) e.V. für die inhalierbaren Glucocorticoide und Beta2-Sympathomimetika Übersichtstabellen erstellt. Schlüsselwörter: AABG, Asthma bronchiale, inhalierbare Glucocorticoide, Beta2-Sympathomimeti- ka, pharmazeutische Betreuung, Arzneimittelinformation Krankenhauspharmazie 2004;25:471-7.
scheidet man das exogen allergische
(extrinsische) Asthma vom intrinsi-schen (kryptogenen) Asthma, das noch
pie leisten. Hierbei soll dieser Artikel
löst wird, sind solche beim intrinsischen
lich und aus Sicht des Patienten oftmals
Definitionen Asthma bronchiale als entzündliche
Dr. Dominic Fenske (Korrespondenzautor), Fachapotheker für Klinische Pharmazie, Apothe- ke des Klinikums der Johannes Gutenberg Uni- versität Mainz, Langenbeckstr. 1, 55131 Mainz, E-Mail: fenske@apotheke.klinik.uni-mainz.de Dipl.-Pharm. Nils Keiner, Fachapotheker für Kli- nische Pharmazie, HELIOS Klinikum Erfurt, Kran- kenhausapotheke, Nordhäuser Str. 74, 99089 Erfurt, E-Mail: nkeiner@erfurt.helios-kliniken.de Verena Handwerk, Pharmaziepraktikantin, PTA, Wippenhauser Straße 54 a, 85354 Freising
nen Inhalationshilfen (engl. devices)
E-Mail: VHandwerk@aol.com Krankenhauspharmazie 25. Jahrgang · Nr. 11 · 2004
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Krankenhauspharmazie Keiner, Handwerk, Fenske · Vergleichstabelle Antiasthmatika
die chronische obstruktive Atemwegser-krankung (engl. „chronic obstructive
bei oraler Einnahme. Tatsächlich entfal-
den, wenn die Anwendung vor einer Mahlzeit erfolgt, nach der Inhalation der
Mund ausgespült wird oder bei Dosier-
aerosolen ein Spacer verwendet wird.
Berichtet der Patient über einen steigen-
ka, so deutet dies auf eine Exazerbation
bei Raucher besonders gefährdet sind.
fohlen werden, einen Arzt aufzusuchen. Substanzklassen zur Therapie des Asthma bronchiale Inhalierbare Glucocorticoide
Zur ersten Generation der Sympatho-
ist das Glucocorticoid Ciclesonid (Al-
vesco®). Bei dieser Substanz handelt es
terasen in der Lunge aktiviert wird. Die
bronchodilatatorisch. Mit allen inhalier-
Substanzen der zweiten Generation
gibilität erreicht. Relevante Unterschie-
für Kinder ab 4 Jahren vor. Verabreicht
Die dritte Generation der Sympathomi-
scher Glucocorticoide ist mit zum Teil
(Tab. 1) aufgenommen. 2-Sympathomimetika
len Glucocorticoide möglichst inhaliert
Beta2-Sympathomimetika wirken durch butamol derzeit am häufigsten als kurz-
Erregung der Beta2-Rezeptoren auf den wirksames Beta2-Sympathomimetikum
chend den Stufenschemata erst indiziert,
rapie mit inhalierbaren Glucocorticoi-
zugsweise inhaliert werden (Tab. 2), da Krankenhauspharmazie 25. Jahrgang · Nr. 11 · 2004 Krankenhauspharmazie 25. Jahrgang · Nr. 11 · 2004
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Krankenhauspharmazie Keiner, Handwerk, Fenske · Vergleichstabelle Antiasthmatika Tab. 1. Vergleichstabelle inhalierbarer Glucocorticoide (HFA: Hydrofluoralkan) Beclometason Budesonid Budesonid Fluticason Mometason Dosieaerosol Pulverinhalation
Handelsname (Beispiele) AeroBec®, Junik®
Antientzündliche Therapie nach Rauchgasexposition
Suspension auch für Säug- DA 125 µg/250µg: ab 16 linge und Kleinkinder
Jahre Flutide Fertiginhalat für Kinder ab 4 Jahren
(oral) des verschluckten Anteils [1]5. Relevante Neben- Systemische Nebenwirkungen fehlen weitgehend. Heiserkeit, Mundtrockenheit,orale Candidose können auftreten. Bei asthmatischen Kin-wirkungen [2, 3]
dern ist eine Beeinflussung des Wachstums und der Nebennierenfunktion möglich. Entsprechende Kontrollen sind empfehlenswert.
Glucocorticoide verbessern das Ansprechen auf Beta2-Sympathomimetika. Hemmstoffe von CYP3A4 können die Serumspiegel des Gluco-
corticoids wahrscheinlich klinisch nicht relevant erhöhen
Nahrungsaufnahme nach der Inhalation kann das Auftreten einer oralen Candidose verhindern.
7. Klinischer Nutzen Gesichert; Einsatz gemäß übereinstimmenden Empfehlungen verschiedener Fachgesellschaften[4]8. Tagestherapiekos- 0,62–1,12 €
Quellen:Fachinformation Junik®, Aerobec®, Stand: 2004 bzw. 2003Fachinformation Budiair®, Stand: 2002Fachinformation Pulmicort® TH, Novopulmon®, Stand: 2004 bzw. 2002Fachinformaion Flutide®, Atemur®, Stand: jew. 2002Fachinformation Asmanex®, Stand: 2002
liegt vor, diese Information war aber bei
mit bei 1- bis 2-mal täglicher, regelmä-
Die vierte Generation umfasst derzeit
Theophyllin Krankenhauspharmazie 25. Jahrgang · Nr. 11 · 2004 Krankenhauspharmazie 25. Jahrgang · Nr. 11 · 2004
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Krankenhauspharmazie Keiner, Handwerk, Fenske · Vergleichstabelle Antiasthmatika Tab. 2. Vergleichstabelle kurz- und langwirksamer Beta2-Sympathomimetika zur Inhalation Fenoterol Salbutamol Terbutalin Formoterol Salmeterol
– Behandlung von Asthma – Längerfristige sympto-
Obstruktive Atemwegser- – Langzeitbehandlung des – Langzeitbehandlung von
bronchiale allergischer und morientierte Behandlung krankungen wie z. B.
mittelschweren bis schwe- obstruktiven Atemwegser-
nicht allergischer Ursache bei Bronchialasthma und – Asthma bronchiale
u./od. anderen Erkrankun- anderen Bronchialerkran- – Chronisch obstruktive
– Prophylaxe und Behand- bronchiale, chronisch
gen, die mit einer vorüber- kungen mit reversibler Ein- Bronchitis
gehenden Verengung der engung der Atemwege
reversibler oder irreversib- – Warnhinweis: Nicht für
ler chronisch obstruktiver die Akutbehandlung eines
– Symptomatische Behand- Atemnot bei Bronchial-
lung von akuten Asthma- asthma, chronisch obstruk-
Verwendung mit einem Vernebler3. Dosierung3.1 Dosierung und Ap-
plikationshäufigkeit zur 3–4 x tägl., Abstand zw.
zielten Vorbeugung bei min vor Anstrengung/
[nach 1]5. Relevante Neben- Kopfschmerzen, Muskeltremor, Unruhe (diese NW lassen nach 2 bis 4 Wochen nach), Tachyarrhythmie, Übelkeit, Anstieg des Blutspiegels wirkungen
von Insulin, freien Fettsäuren, Glycerol und Ketonkörpern, feinschlägiger Tremor, paradoxe Bronchospasmen, Geschmacksstörungen
6. Wechselwirkungen mit6.1 Arzneimitteln [2]
Mit Antidiabetika ist die Blutzuckersenkung vermindert; Beta-Adrenergika, Theophyllin und Anticholinergika verstärken Wirkung und Ne-benwirkungen; Beta-Rezeptorenblocker bewirken Wirkungsverminderung; bei Anästhesie mit halogenierten Kohlenwasserstoffen Gefahr von Arrhythmien; in Kombination mit MAO-Hemmern und trizyklischen Antidepressiva Verstärkung der Wirkung des Beta-Sympathomimeti-kums auf das Herz-Kreislauf-SystemMögliche Verschlechterung der kardialen Toleranz gegenüber Salbutamol in Kombination mit Digitalisglykosiden, Chinidin oder anderen Antiarrhythmika; Beeinflussung der Herz-Kreislauf-Regulation durch gleichzeitige Gabe von Levodopa, Levothyroxin, Oxytocin oder Alkohol; Verstärkung einer Hypokaliämie in Kombination mit Digitalisglykosiden, Diuretika, Methylxanthinen und Corticoiden.
Keine klinisch relevante Beeinflussung durch gleichzeitige Nahrungsaufnahme.
7. Klinischer Nutzen Gesichert; Einsatz gemäß übereinstimmenden Empfehlungen verschiedener Fachgesellschaften[3]8. Tagestherapiekos- 0,48
ten (mittlere Dosierung)9. Verfügbarkeit
Quellen: Fachinfo Berotec®, Stand 2001; Fachinfo Sultanol®, Stand 2002; Fachinfo Aerodur®, Stand 2002; Fachinfo Foradil®, Oxis®, Stand jew. 2003; Fachinfo Aeromax®. Serevent®, Stand jeweils 2003
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nisten nicht anstelle inhalierbarer Cor-
gel liegt bei 8 bis 20 µg/ml. Bereits in
Ruhe- und Schlaflosigkeit, Übelkeit und
re Glucocorticoide, bei leichtem bis mit-
Anticholinergika
den Mastzellstabilisatoren aber klinisch
Leukotrien-Rezeptorantagonisten
tikum steht mit dem Präparat Berodual®
zu keine sicheren Aussagen treffen [27].
Hemmstoffe der Mediator- freisetzung/Mastzellstabilisatoren
wirksamen Beta2-Sympathomimetikum säure-sensitiven Asthmas. Allerdings ist
an dieser Stelle nicht detailliert einge-
lig ist weiterhin, dass beide Substanzen
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Krankenhauspharmazie Keiner, Handwerk, Fenske · Vergleichstabelle Antiasthmatika Anwendung der Mastertabelle sole oder der Pulverinhalatoren angege- Relevante unerwünschte Wirkungen [29] auf die Antiasthmatika Zugelassene Indikationen
sung zur antientzündlichen Akuttherapie
Beta2-Sympathomimetika sind in der Kindern verordnet werden, ist unter
Punkt 3.5 (Tab. 1) der Zulassungsstatus Interaktionen
für Kinder aufgeführt. Die in der Tabelle
ide werden in der Regel zweimal täglich
die Verteilung auf drei oder vier Einzel-
Klinischer Nutzen und Dokumenta-
gaben eine Alternative zur Erhöhung der
Formulierungen
len und internationalen Leitlinien über-
den, muss unverzüglich ärztliche Hilfe
den Arbeit auf diese Angabe verzichtet.
Inhalierbare Beta2-Sympathomimetika der Substanzen und der topischen An-
Tagestherapiekosten
her sind die in der Mastertabelle für den
Kriterien auf die inhalierbaren Antiasth-
Generika
die Verfügbarkeit des Wirkstoffs in den
Pharmakokinetik
wird von Generikaherstellern, allerdings
Anders stellt sich die Situation bei den
Dosierung
geboten, hier sind die Preisspannen grö-
ßer. Fluticason dagegen wird unter zwei
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21. Fachinformation DNCG Mundipharma Dosier-
and Blood Institute. Publication Number 95-
22. Barnes PJ. Update on asthma. Isr Med Assoc
Ist keine weitere Literaturstelle angege-
8. Arzneimittelkommission der deutschen Ärzte-
schaft: Empfehlung zur Therapie des Asthma
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10. Vignola AM. Effects of inhaled corticostero-
24. Creticos PS. Treatment options for initial
ids, leukotriene receptor antagonists, or both,
maintenance therapy of persistent asthma:
plus long-acting beta2-agonists on asthma
a review of inhaled corticosteroids and leu-
Danksagung
pathophysiology: a review of the evidence.
kotriene receptor antagonists. Drugs 2003;
Die Autoren danken Herrn OA Dr. Schlegel (Pneu-
mologie Universitätsklinikum Mainz) für das
11. Schwabe U, Paffrath D. Arzneimittelverord-
25. Fachinformation Singulair® 10mg Filmtablet-
Korrekturlesen des Manuskripts und die dabei
ten. MSD/Dieckmann Arzneimittel GmbH 03.
12. Haen E. Paradigmenwechsel in der Asthma-
26. Meyer KA, Arduino JM, Santanello NC,
Knorr BA, et al. Response to montelukast
Literatur
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gy for asthma management and prevention.
Krankenhauspharmazie 25. Jahrgang · Nr. 11 · 2004 Krankenhauspharmazie 25. Jahrgang · Nr. 11 · 2004
Interdisciplinarietà e reti di professionisti Direttrice Shinui - Centro di Consulenza sulla Relazione (www.shinui.it) Presidente SICIS – Società Italiana di Counselling a Indirizzo Sistemico (www.sicis.org) Sommario Attraverso l’illustrazione di due casi, l’autrice esplora l’opera dell’équipe interdisciplinare e delle reti professionali nel lavoro clinico con i migranti. Al
AUDREY HIXThe Relationship Between Critical Flicker Fusion Frequency and Arterial Resting Blood Pressure(Under the Direction of BILLY R. HAMMOND JR.)The relationship between the cardiovascular and visual systems was examined via critical flickerfusion frequency (CFF) and resting systolic blood pressure (SBP). Three different studies wereconducted. Study 1 assessed and found a significant positi