Zuchtwartebrief Zuchtbuch Rheinland/Pfalz
Zuchtbuch Obmann: Udo Weidmann, Freier Platz 3, 55278 Hahnheim, Tel.: 063737/1775
Ratschlag Tierarzt
Lieber Zuchtwart, oft hört man von Züchtern, dass sie keine zuverlässige Anlaufstelle bei Krankheitsproblemen mit ihrem Geflügel haben. Der in der Nähe zuständige Tierarzt ist zwar gut für Großtiere, hat vielleicht noch eine Praxis für Kleintiere, aber mit Geflügel wenig Erfahrung. Ist eine Erkrankung ersichtlich, sollte sofort eine Diagnose erstellt werden, aber auch ein geeignetes Labor ist nicht immer in der Nähe. Darum folgend eine Empfehlung eines Tierarztes, der selbst erfolgreicher Geflügelzüchter ist.
Ralf George Anweisung zur Trichomonadenbehandlung Ipronidazol, Metronidazol bzw. Ronidazol – Einen Meßlöffel (2g) auf 1 Liter Trinkwasser auflösen (an kühlen Tagen und im Winter Dosis bis zu verdoppeln). Dimetridazol bitte 2 g je 1,5 Liter Wasser. Diese Lösung ist täglich frisch anzusetzen. Die Tauben dürfen in der Zwischenzeit kein Wasser zu sich nehmen, welches nicht mit Wirkstoff versetzt ist. Die Kur muss über 10 Tage angewandt werden. Bei Dimetridazol darf auf keinen Fall überdosiert werden. Dosis bei Dimetridazol knapp wählen. Metronidazol in Tablettenform, an heißen Tagen bitte eine Tablette 400 mg je Liter Trinkwasser auflösen, an kühlen Tagen eine Tablette je halben Liter Wasser, eventuell in etwas lauwarmen Wasser vorauflösen. Metronidazol als Infusionslösung, je brieftaubengroße Tauben 2 ml direkt in den Kropf an 4 aufeinander folgenden Tagen oder 100 ml auf 2 Liter Wasser über 7 Tage. Vor und nach jeder Chemotherapeutika-Kur muss mit einem geeigneten aminosäure-, spurenelement-, vitaminhaltigen Präparat ergänzt werden. Achtung: Da alle bislang bekannten Mittel gegen Trichomonaden/Hexamiten (Gelber Knopf, Mooskrankheit) auch eine Reihe von Nebenwirkungen aufweisen, sollte deren Einsatz nur nach vorheriger eindeutiger Feststellung durch ihren Tierarzt erfolgen. Da eine Beeinflussung der Spermaqualität (Samenqualität) möglich ist, sollte ein Einsatz derartiger Mittel (Dimetridazol, Ipronidazol, Gabbrocol, Ursometronit, Metronidazol, Emtryl, Spartrix ect.) möglichst nicht zur Verpaarung erfolgen, sondern erst, wenn bereits die Eier im Nest liegen. Nach jeder zweiten Brut sollte bei mindest einem Tier überprüft werden, in wie fern sich Trichomonaden oder Hexamiten (Spironucleose) massiv vermehrt haben und damit zum Problem werden können. Wichtig !!! Der optimale Behandlungstermin liegt bei mindestens drei Wochen vor der Anpaarung, besser noch mit mehr zeitlichen Abstand. Auf Eiern zu kuren ist nur eine Notlösung, da diese Medikamente auch in die aktiven Eierstöcke und Hoden eingelagert werden und somit ins Ei gelangen. Zur besonderen Beachtung: Da Resistenzen (Krankheitskeime sprechen auf Therapie nicht oder nur unzureichend an) immer häufiger auftreten, unabhängig welches Mittel angewendet wurde, sollte eine Woche nach Abschluss einer Behandlung, immer die Überprüfung des Behandlungserfolges (Kropfabstrich) stattfinden, optimal sogar am 6. Kurtag. Der Einsatz von Mitteln gegen diesen Krankheitserreger nach ihrem vermehrten Auftreten (ohne bereits aufgetretene Krankheitserscheinungen) kann dann als Vorbeuge (Prophylaxe) gelten, nicht aber der regelmäßige Einsatz ohne erfolgte Diagnose. Der Schaden ist häufig fatal, wenngleich nicht immer gleich offensichtlich. Kombinationspräparate führen häufig zu Resistenzen. Meine Empfehlung: Gesamtbestand immer mit Monosubstanzen gezielt behandeln, Zukäufe bzw. Einzeltierbehandlung mit Carnidazol (Spartrix) oder Metronidazol flüssig. Achtung: Tiere die mit Flagellaten bekämpfenden Mitteln behandelt wurden, dürfen nicht mehr als Lebensmittel verwandt werden!!! Salmonellenmanagement Wie bekomme ich meine Zucht Paratyphus frei, beuge den Eintrag von Salmonellen vor? Zuchtwartebrief Zuchtbuch Rheinland/Pfalz
Zuchtbuch Obmann: Udo Weidmann, Freier Platz 3, 55278 Hahnheim, Tel.: 063737/1775
Zuchten mit Paratyphushistorie: Vor der Paarung: Behandlung mit einem geeigneten, möglichst ausgetestetem (Antibiogramm) Antibiotikum 6 - 10 Tage Je nach Schweregrad der Anzeichen. Stärker unter Anzeichen leidende Tiere sind länger zu behandeln, dies auch wenn sehr viele Tiere betroffen sind. 5 Tage Pause, eventuell mikroemulgierte Vitamine (Emulvit). Impfung mit Lebendimpfstoff (Zoosal-T), statt 0,5 ml wird 0,4 ml gegeben. Vitaminisierung und Zuchtaufbau, möglichst erst 3 Wochen später anpaaren. Während der Zucht: Möglichst immer wenn 20 bis 30 Junge zusammen gekommen sind - und 1 - 2 Wochen futterfest sind - Impfung mit 0,4 ml Zoosal-T. Wenn die letzten Jungen ihre letzte Impfung vor mindestens 3 Wochen hatten, alle Jungtauben und auch die Alttauben mit Zoosal-T komplett durchimpfen (0,4 ml)! Achtung: Vorbehandlung mit Antibiotika, wenn nach einer Impfung Probleme aufgetreten waren, bzw. die Salmonellenbekämpfung erst angefangen hat (zwei Jahre). Dies muss, wenn die Tiere geboostert werden, d.h. das zweite Mal in kurzer Folge nachgeimpft werden, nicht geschehen – dann Impfung auch ohne Antibiotikagabe möglich. Dieser Zyklus wiederholt sich jährlich, bis mindestens zwei Jahre nichts mehr an typischen Symptomen auftritt. Spätere Impfungen ohne vorherige Antibiotikagabe, diese bringen auch leider immer das Keimgleichgewicht im Darm durcheinander, evtl. nach jeder Antibiotikagabe Darmflora aufbauen. Zuchten ohne Paratyphushistorie: Können die vorherigen Antibiotikagaben weglassen, vorher und nach den Impfungen vitaminisieren und hochwertige Ernährung, niemals am Futter sparen, aber knapp füttern! Die zweite Boosterimpfung der Jungtauben kann auch weggelassen werden, der frühe Impftermin kann nach hinten geschoben werden – bis alle Tiere auf einmal kurz nach der Zucht geimpft werden können! Salmonellenimpfung immer vor der Paramyxovirose Schutzimpfung! Jeden Neuzugang drei Wochen quarantänisieren, gegebenenfalls behandeln, besser noch untersuchen lassen! Eventuell frühzeitig in Impfschema integrieren! Maik Löffler, Tierarzt Lieber Zuchtwart, wir wissen alle, dass kein Tierbestand für alle Zeit frei von Krankheiten bleiben wird. Kaum eine Anlage ist so abzuschirmen, dass sich kein Krankheitserreger einschleichen könnte. Sind es Vögel oder Nager in/um der Anlage oder zugekaufte Tiere. Die größte Ansteckungsgefahr aber sind unsere Ausstellungen, wo sich in einer Halle Tiere aus hunderten Haltungen das Stelldichein geben. Um das zu überstehen, brauchen wir schon Tiere mit einem guten Immunsystem und hier können wir vorbeugend schon was tun. Tatsache ist, dass es meist nur Tiere aus bestimmten Zuchten sind, bei denen nach Ende der Ausstellung Krankheiten ausbrechen und das kann verschiedene Auslöser haben. Es kann vielleicht das Immunsystem durch zu vieles Ausstellen geschwächt sein, oder es wurde schon ein Erreger mitgebracht. Des Weiteren kann eine Schwächung des Abwehrsystems schon im Bestand vorhanden sein. Wenn das nicht so wäre, müsste bei allen Tieren in diesem Schauumfeld eine Krankheit ausbrechen. Wenn mir ein Züchter gesteht, dass er nach jeder Schau Antibiotika verabreicht, um allen Gefahren vorzubeugen, ist das der falsche Weg. Man sollte doch vor jeder Behandlung erst abklären lassen, was zu behandeln ist und nicht irgendwelche „Mittelchen“ anwenden, nur weil ein Zuchtfreund oder Händler dies als Allheilmittel empfiehlt. Manches Problem liegt doch schon in der Zucht. Bei der Auswahl der Zuchttiere darf nicht nur die Schönheit eine Rolle spielen, sondern vor allem die Vitalität und Lebenskraft eines Tieres. Hören sie auf einen erfahrenen Tierarzt! Ralf George
Faculté de Médecine de Marseille Rétention aiguë d'urine (216) • Diagnostiquer une rétention aiguë d’urine. • Identifier les situations d’urgence et planifier leur prise en charge. La rétention aiguë d'urine c'est l'impossibilité brutale et totale d'uriner. Il s'agit d'une urgence diagnostique et thérapeutique. 2. Diagnostic L'interrogatoire et l'examen clinique des pat